Jahreshauptversammlung für 2015

v.l.n.r.: Gerhard Kohler, Erwin Brauß, Florian Dold, Christine Denz, Eckhart Leitlein, Marion Link, Rainer Wilczek (Foto: Brunhild Wössner)

RNZ: Mosbach. (brw) Selbst bei der vierten Generalversammlung der BürgerEnergie Neckar-Odenwald eG (BEG) war diesmal vom Wetter die Rede. Im Vordergrund stand zwar die wirtschaftliche Seite des abgelaufenen Geschäftsjahrs, jedoch wünscht man sich im Hinblick auf den originären Geschäftszweck, nämlich ökologisch einwandfreien Strom zu erzeugen, allmählich mehr Sonne, speziell für die Fotovoltaikanlagen der Genossenschaft. Richtet man den Blick nach vorne, soll das Geschäftsfeld der BEG 2016 erweitert werden. Zusammen mit einem starken Partner – den Bürgerwerken eG Heidelberg – bietet die BEG einen eigenen Stromtarif in der Region Neckar-Odenwald an. Darüber hinaus haben Vorstand und Aufsichtsrat im Frühjahr 2016 beschlossen, dass sich die BEG bei der Energeno Grassau an einem weiteren Fotovoltaikprojekt beteiligt. BEG-Vorstand Florian Dold erläuterte die Zahlen zur wirtschaftlichen Lage. Die Mitgliederzahlen entwickeln sich erfreulich und kontinuierlich nach oben. Im Moment hat die Genossenschaft knapp 160 Mitglieder (Ende 2014: 141 Mitglieder). Diese halten rund 1500 Geschäftsanteile à 250 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende Erwin Brauß hatte zuvor vorausgeschickt, dass die BEG sehr vorsichtig und konservativ kalkuliere.

Florian Dold ging zunächst auf die selbst betriebenen Anlagen ein und danach auf die Kooperationen und Beteiligungen der BEG. Von den vier eigenen Fotovoltaikanlagen laufe die im Hohen Odenwald in Balsbach am besten. Mit den EnerGeno-Kooperationen Gildecenter in Heilbronn und Rückersdorf in Brandenburg sei man ebenfalls sehr zufrieden. Auch die EnerGeno Kirchardt, ebenfalls im Landkreis Heilbronn angesiedelt, die Ende letzten Jahres ans Netz ging, bringe erfreuliche Erträge. Das gleiche gelte für die Beteiligungen in Hettingen/Rinschheim und die Windparkbeteiligung in Gundersheim bei Starkenburg. Bei der BEG wird die Ökobilanz sehr genau beobachtet. Und diese kann sich sehen lassen. Mit den Anlagen der BEG wurden 2015 knapp 484.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und damit rund 260.000 Kilogramm CO2 eingespart. Rechnerisch könnten damit rund 160 durchschnittliche Haushalte mit Strom versorgt werden.

Die Bilanzsumme liegt bei knapp 400.000 Euro. Das Ergebnis ist positiv und erlaubt sowohl eine Rücklagendotierung wie auch eine Ausschüttung. In der Gewinn- und Verlustrechnung fällt auf, dass der Personalaufwand mit Null ausgewiesen ist. Vorstandsposten und Aufsichtsratsmandate sowie Buchhaltung und Webauftritt und noch vieles mehr werden allesamt ehrenamtlich geleistet. Unvermeidliche Kosten entstehen etwa durch die unabdingbare Abschlussprüfung, durchgeführt vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband. Der Prüfungsbericht bescheinigte der Genossenschaft „eine stets einwandfreie Geschäftsführung“. Wenig Freude bereiten den Genossenschaftsgremien dagegen Zwangsmitgliedschaften wie bei der Industrie- und Handelskammer. Die Ergebnisverwendung wurde wie folgt einstimmig beschlossen: Je 760 Euro werden den gesetzlichen bzw. Ergebnisrücklagen zugeführt. Dies erlaubt die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,1 Prozent. Insgesamt fließen exakt 6.042,79 Euro an die Anteilseigner. Der Rest des knapp 7.600 Euro hohen Bilanzgewinns wird auf neue Rechnung übertragen. Vorstand und Aufsichtsrat wurden in der Generalversammlung einstimmig entlastet.

Einstimmig angenommen wurde ebenfalls die Wahl von zwei neuen Aufsichtsratsmitgliedern. Gabriela Fischer-Rosenfeld hat bereits im Oktober aus beruflichen Gründen ihr Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Für sie wird Marion Link aus Neckarelz in das Gremium einziehen. Aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahlen sieht die Satzung weitere Aufsichtsratsposten vor, ein Mandat nimmt künftig Gerhard Kohler aus Fahrenbach wahr.