Die Mitglieder der BürgerEnergie Neckar-Odenwald e.G. konnten sich bei der Generalversammlung 2018 im Rathaussaal Mosbach über deutlich gestiegene Ertragszahlen ihrer Photovoltaik- und Windenergieanlagen und auch wieder über eine ordentliche Dividende freuen. Dies stellte der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Wilczek bei seiner Begrüßung fest. Zudem hoffe er, dass er in diesem Jahr, dem 200. Geburtsjahr von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, möglichst bald das 200. Mitglied der jungen bürgerbewegten Energiegenossenschaft begrüßen könne. Sie bringe Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit zusammen und handele nach dem Motto Raiffeisens: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam!“
In 2017 konnte infolge neuer Anlagen die Produktion von Ökostrom verdoppelt werden, die Mitgliederzahlen wüchsen stetig, und die inzwischen 12 realisierten Projekte und Beteiligungen würden von Jahr zu Jahr größer und effizienter. So können mit einem Genossenschaftsanteil von 250 € inzwischen fast 900 kWh Ökostrom jährlich produziert werden. Vorstand Florian Dold nahm den Faden auf und belegte die erfolgreiche solide Strategie mit der erfreulichen Ertragsentwicklung und den weiterhin sehr stabilen Haushaltszahlen des Jahres 2017. Es gehe in der BEG nicht primär um Maximierung der Dividenden, sondern um Beschleunigung beim Klimaschutz mit Wirtschaftlichkeit. „Wir wirtschaften mit Augenmaß. Das uns anvertraute Kapital soll sicher angelegt sein“, so Dold weiter.
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit habe sich die BEG im Jahr 2017 und auch im laufenden Jahr engagiert. An Infoständen auf der KlimaMesse Aglasterhausen, beim Naturpark-Markt in Eberbach, beim weltweiten Klimaschutztag „EarthHour“ und auf vielen weiteren Veranstaltungen habe man über die Idee und die Ziele der BEG informiert. Mit einer Dividende von über zwei Prozent für das Jahr 2017 auf alle Anteile könne den Mitgliedern erneut mehr als ein Inflationsausgleich bezahlt werden. Die Herausforderungen wachsen mit der Projektgröße; dem werde in der Haushaltspolitik der Genossenschaft vorausschauend Rechnung getragen. Das billigten die Mitglieder einstimmig, wie auch die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Otto Horsch aus Obrigheim wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt. Alle arbeiten nach wie vor rein ehrenamtlich.
Als Gründungsideen im Jahr 2012 standen der Klimaschutz, die Förderung der Energiewende von unten, Regionalität und eine Renditeerwartung im Mittelpunkt. Aufgrund nationaler Entwicklungen (u. a. mehrfache Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG) kooperiert die BEG Neckar-Odenwald mit mehreren benachbarten Genossenschaften und realisiert auch überregionale Projekte wie in Süd-Brandenburg im Braunkohlegebiet. Dort wird mittlerweile die vierte Photovoltaikanlage in Megawatt-Dimension realisiert. Bau und Wartung übernehmen ostdeutsche Fachbetriebe. Damit unterstützt die hiesige Region den dortigen Strukturwandel und die aus Klimaschutzgründen erforderliche Umstellung von Kohle- zu regenerativ erzeugtem Strom. Man sei aber auch am Planen von weiteren Projekten hier in der Region, u.a. auch an einer Beteiligung am Bürgerwindpark Gerichtstetten bei Hardheim.
Im prall gefüllten Programm der jährlichen Generalversammlung durfte die Frage nicht fehlen: „Können wir den selbst erzeugten Ökostrom nicht auch selbst verbrauchen? Auch ohne eine eigene Anlage auf dem Dach?“ Die einfache Antwort lautet: Ja. Die BEG bietet einen eigenen regionalen Stromtarif an, den Bürgerstrom Neckar-Odenwald. Vorstand Dold führt aus: „Die aktuellen Tarife für den Kreis sind fair und können preislich mit großen Ökostromversorgen gut mithalten.“ Kunde kann jeder werden, BEG-Mitglieder erhalten einen Bonus. Der Wechsel über die Website ist schnell und einfach.