Neues Solarprojekt und Verkauf von eigenem Öko-Strom

Die BürgerEnergieGenossenschaft Neckar-Odenwald, vor drei Jahren gegründet, arbeitet weiter erfolgreich am Ausbau der erneuerbaren Energien und beteiligt dabei die Bürger. Jüngst stellte sie im „Lamm“ in Mosbach ihre beiden nächsten Projekte vor:

Die 2,9 MW starke Solar-Freilandanlage in Kirchardt an der Landkreisgrenze mit Heilbronn. Sie wird Öko-Strom für ca. 960 Durchschnittshaushalte ab September liefern. Beteiligungen über die BEG mit Geschäftsanteilen zu je 250€ sind noch möglich. „Solar Kirchardt“ ist das dritte Gemeinschaftsprojekt, bei dem die hiesige BEG mit der EnerGeno Heilbronn eG kooperiert – eine Konsequenz aus dem 2014 novellierten EEG, das „kleinen“ Energiegenossenschaften das vernünftige Wirtschaften seitdem schwer macht. Auf einer ehemaligen Erddeponie und entlang eines Teils des Lärmschutzwalls südlich der Autobahn A6 bei Kirchardt im Kreis Heilbronn sind Fotovoltaikanlagen mit gut 11.000 Modulen und einer Leistung von 2.922 Kilowatt peak (kWp) in Bau. EnerGeno-Projektleiter Daniel Knoll stellte das Projekt in Wort und Bild kompetent und detailliert vor. Das Projekt „in der sonnigen Ecke von Kirchhardt“ erfahre großen Rückhalt in der Gemeinde Kirchardt und sei wirtschaftlich streng ertragsorientiert geplant. Schließlich verwalte die BEG das Geld fremder Leute „und mit dem gehen wir sehr vorsichtig um“, nahm BEG-Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Brauß aus Obrigheim etwaige Bedenken vorweg.

In der gut besuchten Veranstaltung fand auch das zweite Projekt großes Interesse. Die „Energiebürger“ können nicht nur in großem Stil selber Strom erzeugen, sondern diesen auch selber bestellen und nutzen. Möglich machen dies die Bürgerwerke Heidelberg. Hierzu haben sich bereits 37 Energiegenossenschaften mit etwa 8.000 engagierten Energiebürgern und 40 Millionen Euro Investitionen in die Energiewende zusammengeschlossen. Der Beitritt der BEG Neckar-Odenwald ist geplant. Der Vorstand für Marketing und Vertrieb der Bürgerwerke Kai Hock garantierte dem (wechselwilligen) Kunden eine Mitsprache und versprach mehr Unabhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen. Die Mitglieder der Bürgerwerke erzeugten in über 250 Anlagen deutschlandweit Strom für etwa 11.000 Haushalte. In klaren Worten beschrieb Hock die Bürgerwerke als transparenten, soliden und fairen Stromanbieter, der nicht einfach nur Ökostrom, „sondern Bürgerstrom verkauft, der eine ganz andere Qualität hat, nicht physikalisch, sondern von der ökologischen und finanziellen Herkunft her.“ BEG-Vorstandsmitglied Christine Denz aus Mosbach abschließend: „Mit so vielen Energiebürgern aus der Mitte der Gesellschaft und so engagierten und sachkundigen jungen Leuten braucht uns um die Erneuerbare-Energien-Zukunft nicht bange zu sein!“