Die Energiewende vertieft sich – ab März 2016 Bürgerstrom

BEG Neckar-Odenwald kooperiert mit vielen

Die Energiewende wird für die Bevölkerung immer sicht- und erlebbarer. In Neckarwestheim wurde bereits ein Block des GKN abgeschaltet, Ende 2022 folgt dann GKN2 als eines der letzten deutscher Atomkraftwerke. Laut dem Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg kommen dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz eine hohe Bedeutung zu. Für die Energiewende von unten engagieren sich mit ihrem Geld und für eine auskömmliche Rendite weiterhin viele Bürger in Energiegenossenschaften.

Zunehmend schließt sich die BürgerEnergie Neckar-Odenwald eG mit benachbarten Bürgerenergie-Genossenschaften wie der EnerGeno Heilbronn-Franken, der eG Zabergäu und der eG Adersbach / Sinsheim / Kraichgau zu regionalen Projekten zusammen. So ist es auch der Fall bei der großen Photovoltaik-Freiflächenanlage Kirchardt entlang der A6 auf dem Lärmschutzwall und auf einer ehemaligen Erddeponie. Von der Autobahn aus ist jedoch nichts zu sehen. Ende letzten Jahres ging die 3 MW Anlage dann komplett ans Netz. Sie erzeugt Sonnenstrom für knapp 1.000 Durchschnittshaushalte.

Das war Thema in der gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Vorstand der BEG in Mosbach. Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Brauß und die beiden Vorstände Christine Denz und Florian Dold wiesen weiterhin auf den baldigen Start „ihres Bürgerstroms“ ab März hin. Die BEG vermittelt dann Stromversorgungsverträge über die Bürgerwerke eG mit Sitz in Heidelberg, bei denen jeder zuverlässig Strom beziehen kann. Dazu hat sich die hiesige Energiegenossenschaft an die bundesweit tätigen Bürgerwerke angegliedert, die als Dachgenossenschaft für bisher 45 Energiegenossenschaften mit über 10.000 Energiebürgern fungiert. Diese sind der größte Zusammenschluss von Energie-Genossenschaften in Deutschland. Sie verkaufen damit den Strom, den zuvor ihre eigenen Anlagen aus erneuerbaren Energien erzeugt haben – also echten Ökostrom zu vernünftigen Preisen. So lieferte die Anlage in Kirchardt bereits im Dezember 2015 rund 30% ihres erzeugten Stroms an die Bürgerwerke, womit sich der Kreis Finanzierung der Anlage durch „Energiebürger“, Erzeugung und schlussendlich Eigenverbrauch durch diese schließt.